Der Namensgeber unserer Schule: Joseph von Fraunhofer (1787-1826)


APPROXIMAVIT SIDERA 

Er brachte uns die Sterne näher.


So lautet die Inschrift auf seinem Grabstein am alten Südfriedhof in München.

Joseph von Fraunhofer brachte uns mit seinem Leben und Wirken die Sterne näher, auch im übertragenen Sinn.

Er war ein Autodidakt als Physiker, Optiker, Techniker sowie Unternehmer und es gelang ihm, erstmalig in Bayern, anwendungsorientierte Grundlagenforschung mit angewandter Forschung zu verbinden, die Ergebnisse in marktreife Produkte umzusetzen und die fertigen Produkte zu vermarkten. Er schuf damit als Marktführer für Fernrohre, Mikroskope und Lupen in Europa nicht nur die Grundlagen für die optische Industrie in Deutschland, sondern führte seinen Betrieb nach bis zum heutigen Tag vorbildlichen Zielvorgaben.

Er war für seine Mitmenschen ein Vorbild und wir sind stolz, als Schule seinen Namen zu tragen.

Fraunhofer am 10. November 1825 von Carl Christian Vogel von Vogelstein nach der Natur gezeichnet - wohl das lebensnaheste Bildnis
Fraunhofer am 10. November 1825 von Carl Christian Vogel von Vogelstein nach der Natur gezeichnet - wohl das lebensnaheste Bildnis
 

Das Leben Joseph von Fraunhofers


  • Geboren am 6. März 1787 in Straubing als elftes Kind des Bürgers und Glasers Franz Xaver Fraunhofer und dessen Frau Anna Maria, einer Ratsdienertochter
Geburtshaus Joseph von Fraunhofers in Straubing
Geburtshaus Joseph von Fraunhofers in Straubing
Gedenktafel an Fraunhofers Geburtshaus in der Fraunhoferstraße
Gedenktafel an Fraunhofers Geburtshaus in der Fraunhoferstraße
 
  • Schwächlicher Knabe, im Alter von 11 Jahren Vollwaise
  • Im August 1799 Beginn einer Lehre als Glaser beim gestrengen Hofspiegelmacher und Glasschleifer Philipp Anton Weichselberger, der ihn in seinem Lerneifer bremst und kaum fördert
  • Im Juli 1801 Einsturz des Weichselberger’schen Hauses; Joseph wird im Beisein des Kurfürsten Maximilian und des Geheimen Rats Joseph von Utzschneider aus den Trümmern gerettet; Kurfürst Maximilian I. bietet dem armen Glaserlehrling Unterstützung an Vaters statt an und greift ihm finanziell unter die Arme.  Joseph von Utzschneider wird die Fürsorge übertragen.
  • Beginn des Selbststudiums Fraunhofers in Mathematik und Optik, Bau einer Glasschleifmaschine, Schleifen optischer Gläser, Besuch der Feiertagsschule, Auszeichnung unter 86 Schülern, Unterricht bei einem Privatlehrer sowie Anschaffung einer neuen optischen Schleifmaschine
  • Rückkehr zu Weichselberger als Geselle im Mai 1804
Fraunhofers Linsenschleif- und Poliermaschine
Fraunhofers Linsenschleif- und Poliermaschine
Fraunhofers "Probierglas" mit exakter Oberfläche
Fraunhofers "Probierglas" mit exakter Oberfläche
 
  • Im Mai 1806 Anstellung als Optiker im Mathematisch-Feinmechanischen Institut von Georg Friedrich von Reichenbach, Joseph von Utzschneider und Joseph Liebherr nach fachlicher Prüfung durch den Astronom und Vermessungsfachmann Prof. Ulrich Schniegg. Dort schleift, poliert, zentriert und berechnet Fraunhofer mit revolutionär neuen Maschinen und Messverfahren die Gläser für die Präzisionsmessinstrumente und astronomischen Teleskope des Instituts, aus dem das weltberühmte Optische Institut in München hervorgeht, welches fast ganz Europa mit Teleskopen, Fernrohren, Mikroskopen, Lupen und anderen Instrumenten beliefert.
  • Erste wissenschaftliche Arbeit über hyper- und parabolische Spiegel und die Fertigung von Spiegelteleskopen 1807
  • Im Februar 1809 Eintritt Fraunhofers als Gesellschafter in die Leitung des Mathematisch-Feinmechanischen Instituts. Dort übernimmt er in der von Utzschneider angelegten Kunstglashütte Benediktbeuren, die dem Institut das nötige Kron- und Flintglas liefert, auf der Basis seines jahrelangen Experimentierens und Forschens nach der "idealen Rezeptur" für Linsenglas, die Verantwortung für die Glasschmelze zur Herstellung der hochwertigsten optischen Gläser seiner Zeit.
  • 1814 Teilhaber am Institut; außerordentliche Erfolge Fraunhofers durch ständige Verbesserung der technischen Abläufe bei der Glaserzeugung und Glasbearbeitung sowie beim Bau optischer Werkzeuge und Instrumente (Mikroskope, Ferngläser, Fernrohre, Heliometer zur Messung von Durchmesser und Entfernungen von Sonne und Planeten) aufgrund der Ergebnisse wissenschaftlicher Grundlagenforschung an physikalischen Phänomenen des Lichts
  • Kontakte mit hochkarätigen Wissenschaftlern wie dem Physiker Carl Friedrich Gauß sowie Politikern und Herrschern wie Minister Montgelas, König Max I. und dem russischen Zaren Alexander
Joseph von Fraunhofer (Mitte) mit seinem 1814  gebauten Spektroskop, mit dem es ihm gelang,  576 Absorptionslinien im Sonnenspektrum zu beobachten.
Joseph von Fraunhofer (Mitte) mit seinem 1814
gebauten Spektroskop, mit dem es ihm gelang,
576 Absorptionslinien im Sonnenspektrum zu beobachten.
Fraunhofers Spektroskop
Fraunhofers Spektroskop
 
  • 1817 Präsentation der zwischen 1812 und 1814 verfassten Abhandlung "Bestimmung des Brechungs- und Farbzerstreuungsvermögens verschiedener Glasarten in Bezug auf die Vervollkommnung achromatischer Fernrohre" vor der Königlich-Bayerischen Akademie der Wissenschaften (hier Niederlegung seiner wichtigsten Entdeckung der sog. Fraunhofer’schen (Farb-) Linien im Sonnenspektrum, deren große Bedeutung als Grundstein zu einem äußerst wichtigen Gebiet der Physik, der Spektroskopie, erst später bekannt wurde)
Die Fraunhofer'schen Linien im Sonnespektrum handkoloriert
Die Fraunhofer'schen Linien im Sonnespektrum handkoloriert
Fraunhofer-Briefmarke 1987
Fraunhofer-Briefmarke 1987
 
  • Ernennung Fraunhofers zum korrespondierenden Mitglied der Königlich-Bayerischen Akademie der Wissenschaften
  • Vorstellung der wissenschaftlichen Arbeit "Versuche über die Ursachen des Anlaufens und Mattwerdens des Glases und die Mittel, denselben zuvorzukommen"
  • 1819 Zuerkennung des Professorentitels
  • 1821 Berufung zum außerordentlichen besuchenden Mitglied der Akademie
  • 1821 – 23 weitere bahnbrechende wissenschaftliche Arbeiten zur Beugung des Lichts; Vorlage der Arbeit "Eine Modifikation des Lichts durch gegenseitige Einwirkung und Beugung der Strahlen und Gesetze derselben" bei der Akademie. Damit verhelfen seine Forschungen der Wellentheorie des Lichts endgültig zum Durchbruch.
  • 1822 Ehrendoktorwürde der Universität Erlangen
  • 1823 Bestellung zum besoldeten Professor und Konservator der mathematisch-physikalischen Staatssammlungen
  • 1824 Verleihung des Ritterkreuzes des "Civil-Verdienst-Ordens der baierischen Krone" durch König Ludwig I. und damit verbunden die Erhebung in den persönlichen Adelsstand; Ehrenbürger Münchens
1824 Verleihung des Ritterkreuzes und Erhebung in den Adelsstand
1824 Verleihung des Ritterkreuzes
und Erhebung in den Adelsstand
Das alte Fraunhofer-Wappen, als Siegel von Joseph weitergeführt
Das alte Fraunhofer-Wappen,
als Siegel von Joseph weitergeführt
 
  • Bau des Dorpater Refraktors, das größte Fernrohr der damaligen Zeit, für die Sternwarte der Kaiserlich-Russischen Universität in Dorpat
  • Am 7. Juni 1826 stirbt Joseph von Fraunhofer nach einer Erkältung an Lungenentzündung und Tuberkulose.

Bronze-Relief  Joseph von Fraunhofers

des Eggenfeldener  Künstlers und Bildhauers Josef Michael Neustifter in der Pausenhalle des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums, 1973 anlässlich der 50-Jahrfeier der Schule vom Landkreis Cham als Jubiläumsgabe gestiftet.


Weitere detaillierte Informationen zu Joseph von Fraunhofers bahnbrechenden Leistungen insbesondere auf dem Gebiet der Optik sind in dem Buch von Carl R. Preyss, "Joseph von Fraunhofer - Optiker, Erfinder, Pionier", Band 203 in der Reihe Stöppel-Kaleidoskop, zu finden.


Die Abbildungen auf dieser Seite entstammen entweder aus Privatbesitz oder aus diesem Buch. Wir bedanken uns ganz herzlich beim Verlag für die Möglichkeit zur Veröffentlichung.









                        

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Posthume Ehrungen Joseph von Fraunhofers in seiner Geburtsstadt Straubing

Bereits 1827 benannte der Straubinger Stadtmagistrat den "Rindermarkt" in "Fraunhofer-Straße" um, brachte am Geburtshaus (Nr. 3) eine in frühklassizistischer Form gestaltete Büste Fraunhofers und zwei Gedenktafeln an (siehe oben).

1910 wurde zudem an der Südseite des Herzogsschlosses ein vom Münchner Professor Hermann Hahn gestaltetes Fraunhofer-Denkmal eingeweiht, das Fraunhofer als antiken Heros abbildet.

Die Staatliche Berufsschule in der Pestalozzistraße 4 hat seit 1968 Fraunhofer als Namenspatron, den dort auch ein Wandgemälde des Straubinger Malers Josef Eberl zeigt.

1996 wurde die Joseph von Fraunhofer-Halle (Am Hagen 75) eingeweiht.


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Fraunhofer-Gesellschaft

Die Fraunhofer-Gesellschaft mit Sitz in Deutschland ist die weltweit führende Organisation für anwendungsorientierte Forschung. Mit ihrer Fokussierung auf zukunftsrelevante Schlüsseltechnologien sowie auf die Verwertung der Ergebnisse in Wirtschaft und Industrie spielt sie eine zentrale Rolle im Innovationsprozess. Als Wegweiser und Impulsgeber für innovative Entwicklungen und wissenschaftliche Exzellenz wirkt sie mit an der Gestaltung unserer Gesellschaft und unserer Zukunft. Die 1949 gegründete Organisation betreibt in Deutschland derzeit 74 Institute und Forschungseinrichtungen. Rund 28 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, überwiegend mit natur- oder ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung, erarbeiten das jährliche Forschungsvolumen von 2,8 Milliarden Euro. Davon fallen 2,3 Milliarden Euro auf den Leistungsbereich Vertragsforschung.

Weitere Informationen und Quelle: Fraunhofer-Gesellschaft

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